Osteoporose – Das Problem mit dem Knochenschwund

Osteoporose (im Volksmund auch „Knochenschwund“ genannt) ist eine weit verbreitete Krankheit, bei der die Knochen poröser werden und folglich leichter brechen. In Deutschland schätzt man die Zahl der betroffenen Personen auf etwa 6 Millionen, wobei die Zahl der unerkannten Fälle weit höher sein dürfte. Statistisch gesehen betrifft die Erkrankung Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer. Dies liegt an dem wechselnden Hormonhaushalt einer Frau während und nach der Menopause. Durch den Mangel an Östrogen wird der Knochenabbau durch spezifische Zellen unzureichend gehemmt, wodurch das Verhältnis von Zu-und Abbau sich zum negativen verlagert. Bei Frauen beginnt sich Osteoporose etwa im 45. Lebensjahr zu manifestieren, bei Männern im Schnitt 10 Jahre später mit 55 Jahren.

Natürlich können auch jüngere Menschen an Osteoporose erkranken, jedoch meist in Folge von anderen Faktoren als sekundäre Osteoporose oder in seltenen Fällen auch idiopathisch.

Was ist Osteoporose?

Unsere Knochen bestehen aus einer Art Gerüst (der Matrix), welches ihnen Stabilität und Form verleiht. In diesem Gerüst sind Mineralstoffe eingelagert, welche es dichter und stabiler machen. Besonders sind hier Kalzium und Phosphat vertreten. Die Knochen befinden sich in einem ständigen Auf-, Ab- und Umbau, je nach wechselnden Bedingungen.

Bei Osteoporose ist ganz einfach gesagt diese Wechselbeziehung gestört, was in einer verstärkten Abnahme unserer Knochenstruktur mündet. Letztlich ist eine abnehmende Dichte der Knochen im Alter ein physiologischer Prozess, der mit unseren Zellen und unserer alltäglichen Belastung zu tun hat. Bei manchen Menschen überwiegt jedoch dieser Abbau, sodass wir ab einem bestimmten Wert der Knochendichte von Osteoporose sprechen.

Welche Symptome gibt es bei Osteoporose?

Die Osteoporose hat keine typischen Symptome wie spezielle Schmerzen oder Ähnliches. Das einzige Symptom ist die Knochendichte als solches, jedoch wird diese nur durch eine spezifische Messung erkannt, weshalb sie meistens erst in Folge einer anderen Verletzung erkannt wird. Manche Patienten beschreiben eine Art Schwächegefühl im Rücken oder Knochenschmerzen.

Die häufigste Begleiterscheinung der Osteoporose sind leider die Knochenbrüche. Durch die porös gewordenen Knochen, haben Betroffene deutlich häufiger Brüche, wobei es oft marginale Traumen sind, wie ein kleiner Sturz, die zu diesen Verletzungen führen. Im besonders schweren Fall reichen auch schon Alltagsbelastungen oder Sprünge aus, um Knochenbrüche herbeizuführen. Besonders typische Brüche sind der Oberschenkelhalsbruch oder Brüche am Handgelenk durch das Abstützen beim Sturz. Eine Sonderform der Brüche ist die Sinterungsfraktur, bei der die Wirbelkörper durch eine axiale Stauchung der Wirbelsäule in sich zusammensinken. Dies geschieht zum Beispiel bei Sprüngen, „Treten ins Leere“ bei der letzten Treppenstufe oder im besonders schweren Fall durch einfaches Stehen. Diesen Menschen sieht man die Osteoporose deutlich an; durch Größenverlust, Rippen-Becken-Abstand und einem verstärkten Rundrücken.

Was sind Risikofaktoren für Osteoporose?

Neben den unveränderbaren Risikofaktoren wie Lebensalter und Geschlechtszugehörigkeit gibt es einige Faktoren, die wir positiv beeinflussen können, um unser Risiko für Osteoporose deutlich zu mindern. Diese sind:

  • Kalzium-und Vitamin-D-Mangel
  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Untergewicht
  • deutliches Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Medikamente (hier sind die kortisonhaltigen Medikamente zu nennen, die leider bei bestimmten Erkrankungen z.B. Rheuma oft unvermeidlich sind)

Was kann ich tun um Osteoporose vorzubeugen?

Neben Meidung der oben genannten Risikofaktoren ist die Vorbeugung/Therapie bei Osteoporose relativ einfach. Ernähren Sie sich „knochenfreundlich“. Achten Sie auf Ihren Kalziumhaushalt und tanken Sie genug Sonnenlicht. Ausreichend Bewegung ist hierbei unumgänglich und auch im hohen Alter empfiehlt sich der ein oder andere Spaziergang. Gezieltes Krafttraining stärkt die Knochen präventiv und verbessert die Knochenstruktur. Ebenfalls ist eine Schulung des Gleichgewichts und eine Sturzprophylaxe sinnvoll bei Menschen mit erhöhtem Risiko.