Therapiearten: Manuelle Therapie

Was ist Manuelle Therapie?

Die Manuelle Therapie ist eine spezielle Behandlungsform für Physiotherapeuten. Es gibt diverse Manual-Therapeutische-Konzepte, sodass die Behandlung je nach Art der Fortbildung variieren kann. Wie der Begriff vermuten lässt, werden die Hände des Therapeuten aufgelegt und es finden eher für den Patienten passive Techniken statt.
Grundsätzlich ist diese Therapieform darauf ausgelegt, Schmerzen und Probleme im Bewegungsapparat gezielt zu untersuchen und zu behandeln. Dabei kann nahezu jedes Gelenk sehr lokal sowie differenziert bewegt und beeinflusst werden.
Die Fortbildung zum Manual-Therapeuten dauert in Deutschland 2 Jahre und wird mit mindestens einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung absolviert. In einigen Konzepten zählt auch eine ausführliche Befunderhebung zur Prüfungsleistung. 

Wobei kann die Manuelle Therapie besonders effektiv helfen?

– jegliche Art von Rückenbeschwerden, egal ob im unteren Rücken, der Brustwirbelsäule oder der Halswirbelsäule
– Bandscheibenverletzungen und Nervenirritationen, wie zum Beispiel der Ischiasbeschwerden und Taubheiten von Gliedmaßen
– Arthrose
– Bei Problematiken in allen großen Extremitätengelenken wie Schulter, Ellbogen, Hand, Hüfte, Knie und Fuß
– Nachbehandlung von Operationen des Bewegungsapparats
– Sportartspezifische Bewegungsanalysen 

Wie kann man Manuelle Therapie in Anspruch nehmen?

Die Behandlung mit Manueller Therapie findet im Rahmen einer ärztlichen Verordnung statt. Anhand der vom Arzt aufgestellten Diagnose können unsere Therapeuten dann ihre eigenen spezifischen Testungen durchführen und mit der Behandlung beginnen. 

Wie läuft eine Therapieeinheit ab?

Bei dem Erstbefund steht die Anamnese und die Testungen im Vordergrund. Die Anamnese soll dem Therapeuten Aufschlüsse über die jeweilige Problematik des Patienten geben und Kontraindikationen durch Nebenerkrankungen feststellen. Aber auch die sozialen und psychischen Belastungen des Patienten müssen ermittelt werden. Die anschließenden Testungen beinhalten eine Inspektion, in der erste Ausweichmechanismen festgestellt werden können, eine funktionelle Demonstration der Problematik durch aktive Bewegungen und Tastbefunde des Therapeuten. Auffälligkeiten der jeweiligen Testungen werden notiert und können zum späteren Zeitpunkt als Verlaufsparameter verwendet werden. Da die Problematiken am Bewegungsapparat häufig sehr komplex sind, müssen im Verlauf der Therapieeinheiten auch angrenzende Gelenke untersucht und ihre Beteiligung an der Problematik ausgeschlossen werden. Beispielsweise könnten Schulterschmerzen auch durch eine Dysfunktion in der Halswirbelsäule verursacht werden. Die folgenden Behandlungen richten sich gezielt nach den Ergebnissen der Untersuchung. Es könnten Techniken eingesetzt werden, die die Gelenkmobilität oder die Bewegungsfähigkeit von Nervengewebe verbessern. Auch verkürzte Muskeln könnten gedehnt und auftrainiert werden. Neben diesen manuellen Techniken liegt allerdings auch ein Fokus darauf, den Patienten die Zusammenhänge und Entstehung ihrer Problematik zu erklären, um somit eine langfristige Beschwerdefreiheit zu ermöglichen.